Kriegsgräberpflege

Kriegsgräberpflege hat in der THW-Jugend Siegen eine lange Tradition. Oft waren die Junghelfer der THW-Jugend Siegen bereits in Sachen Gräberpflege unterwegs, u.a. in Polen oder den Niederlanden. Diesmal bewegen sich die Jungehelfer in heimischen Regionen. Nachdem sich die Jugendgruppe des THW Siegen bereits die ersten Monate des Jahres 2009 mit dem Projekt "Stolpersteine" beschäftigt hat, folgt nun das Projekt "Kriegsgräberpflege" auf dem Hermelsbacher Friedhof.
Auf dem oberen Teil des Friedhofes hat die Gruppe angefangen den jüdischen Teil und den direkt angrenzenden Teil mit Zwangsarbeitern zu pflegen. Beim ersten Dienst wurden die beiden großen Gedenktafeln gereinigt und die Wege von Ästen, Laub und Schmutz befreit. Außerdem wurden Erdsenken mit Erde verfüllt. Wilde Bäume wurden entfernt und die ersten Grabsteine und Grabeinfassungen von Moos und Schmutz befreit. An zwei weiteren Tagen werden die Junghelfer des THW Siegen in diesem Bereich die Pflege der Gräber fortsetzen. (mp)
© (MP) Siegen den, 17.05.2009

 
Kriegsgräberpflege Teil 2

Der zweite Dienst der THW-Jugend Siegen im Rahmen der Kriegsgräberpflege fand bei schönem Wetter Ende Mai statt. Die Gräber und Grabsteine wurden weiter gesäubert und von Moos befreit und die Wege zwischen den Gräbern gereinigt. Teilweise wurden auch Gräber mit Erde aufgefüllt und neu bepflanzt.

Die Verteilung von Erde auf dem angrenzenden Zwangsarbeiterbereich konnte fertig gestellt werden. Rüdiger Weiel vom Grünflächenamt der Stadt Siegen und Klaus Dietermann von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland besuchten die Gruppe bei ihrer Arbeit. Klaus Dietermann konnte der Gruppe viele interessante Details zum Friedhof erzählen und einige wissenswerte Dinge über das Verhalten auf jüdischen Friedhöfen erklären. © (MP) Siegen den, 01.06.2009

 
Kriegsgräberpflege Teil 3

Auch den dritten Dienst zum Thema Kriegsgräberpflege hat die THW - Jugend Siegen auf dem Hermelsbacher Friedhof verbracht. Die Arbeiten gehen gut voran. Da aber die Arbeiten noch nicht ganz fertig geworden sind, hat die Gruppe beschlossen im Juli noch einen Dienst extra einzuschieben.

An dieser Stelle möchten wir noch einen Text von Klaus Dietermann veröffentlichen:

Jugendgruppe des THW reinigt jüdischen Friedhof

Seit mehr als 25 Jahren führt die Siegener Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit alternative Stadtrundfahrten durch. Eine der Stationen ist der jüdische Friedhof in der Hermelsbach. Beim Besuch des Friedhofs wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der ungepflegte Zustand kritisiert. Klaus Dietermann, der diese Rundfahrten für die Gesellschaft durchführt, verwies darauf, dass es keine Angehörigen der Toten mehr vor Ort gebe und dass dem Grünflächenamt der Stadt nur geringe finanzielle Mittel zur Pflege zur Verfügung ständen. Jugendbetreuer der THW-Jugend Siegen, die zufällig an der Fahrt teilnahmen, versprachen seinerzeit spontan, mit der Jugendgruppe des THW Siegen den Friedhof reinigen zu wollen.

Dieses Versprechen lösen jetzt 10 - 15 Jugendliche der THW-Jugend Siegen unter Leitung von Gabi Grosser und Michael Philipp in ihrer Freizeit ein. Anfangs galt es, den Friedhof von Ästen und Laubwerk zu säubern. Danach befreiten die Jugendlichen die Grabsteine von Efeu und anderem Bewuchs. Auf vielen Gräbern wucherte Unkraut, das ebenso beseitigt wurde. Büsche und Bäume auf dem Gräberfeld mussten zurück geschnitten werden. Dabei half Rüdiger Weiel vom Grünflächenamt der Stadt Siegen mit Arbeitsgerät aus. Die Stadt stellte darüber hinaus Mutterboden zum Auffüllen eingefallener Grabstätten aus. Auch einige Paletten flach wachsender Bodendecker spendierte die Stadt. Rüdiger Weiel zu den Jugendlichen: „Ich finde es vorbildlich, dass ihr in eurer Freizeit eine solche Aufgabe freiwillig übernommen habt!" Auch Klaus Dietermann sparte nicht mit Lob für die Jungen und Mädchen: „Was ihr hier macht, ist vorbildliches bürgerliches Engagement. Ihr packt an und helft mit, wo andere immer nach Staat oder Stadt rufen, wenn etwas nicht in Ordnung ist!" Dietermann informierte die Jugendlichen über jüdische Beerdingsriten. Dabei nahm er erfreut zur Kenntnis, dass einige schon in der Schule ein gutes Vorwissen bekommen hatten. Er erzählte den Jugendlichen aus dem Leben einiger hier bestatteter Männer und Frauen. Vom letzten Überlenden der jüdischen Gemeinde, Hugo Herrmann, der hier 1993 beerdigt worden war oder von dessen Vater Eduard Hermann, von dem auf einem Grabstein zu lesen ist, dass beim Versuch, illegal in Palästina an Land zu gelangen, im Hafen von Haifa ertrunken ist.

Rüdiger Weiel ergänzte die Ausführungen und verwies darauf, dass einige Riten der Bestattung bei Juden und Muslimen gleich seien. So zum Beispiel die Pflicht, einen Toten binnen 24 Stunden zu beerdigen oder die Lage der Leiche mit Blickrichtung Osten. Klaus Dietermann und Rüdiger Weiel bedankten sich auch bei den Jugendbetreuern Gabi Grosser und Michael Philipp herzlich, die seit mehr als acht Jahren die THW Jugendgruppe in Siegen ehrenamtlich leiten. Sie haben ihr spontanes Versprechen, welches sie vor Monaten bei der alternativen Stadtrundfahrt durch Siegen gaben, eingelöst!


Text: Klaus Dietermann      Siegen den, 21.06.2009

 
Kriegsgräberpflege Teil 4
Arbeiten vollendet

Am 4. Tag auf dem jüdischen Teil des Hermelsbacher Friedhofs konnte die Gruppe die Arbeiten vollenden. Letzte Grabstätten wurden von Moos und Pflanzen befreit und eine ganze LKW-Ladung Splitt wurde auf den Gehwegen verteilt. Mit viel Engagement und Fleiß wurden die Arbeiten an diesem letzten Dienst abgeschlossen. Danken möchten wir an dieser Stelle Herrn Weiel vom Grünflächenamt und Herrn Dietermann für ihre Unterstützung. Ein ganz besonderer Dank geht aber an die Junghelferinnen und Junghelfer unserer Gruppe, die die eigentliche Arbeit geleistet haben.


© (MP) Siegen den, 21.07.2009

© Fotos: Michael Philipp /Patrick Meier
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